Hechingen setzt jetzt alles auf die Energiekarte. Am Montagvormittag wurde im Rathaus der Startschuss für die große Sammelkartenkampagne gegeben. „Es lohnt sich, schnell zu sammeln“, sagte Projekt-Initiatorin Almut Petersen vom Verein Regionalgenial. Denn wer zuerst alle 32 verschiedenen Kartenmotive in der Hand hält, kann sich einen der beiden wertvollen Hauptgewinne aussuchen: eine Solarluftanlage zur Belüftung des Eigenheims oder ein Elco-Gasbrennwertgerät zum Beheizen desselben. „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“, erläuterte Almut Petersen das Windhundprinzip.

Um 32 verschiedene Motive zu erhalten, muss man aber auch investieren: etliche Energiesammelkarten zum Preis von zwei Euro kaufen oder ganz viel in denjenigen Hechinger Geschäften, die die Aktion sponsern, einkaufen, um Kärtle geschenkt zu bekommen. Und dann heißt es: tauschen, tauschen, tauschen, um den eigenen Kartensatz zu erweitern. Kleinere Gewinne winken indes schon, wenn man ein Quartett beisammen hat.

Die Gewinne sind der Anreiz zum Sammeln. Die eigentlichen Profiteure der Aktion sind aber die Hechinger Vereine, die über die Kampagne Geld für ein Energiesparprojekt gespendet bekommen. Angemeldet sind acht Projekte (siehe Kasten). Auch sie sind miteinander im Wettbewerb: Wer von den Kartensammlern das meiste Geld zugeteilt bekommt, bleibt über zwei Monate hinweg im Rennen und hat die Chance, sein Vorhaben finanziert zu bekommen.

Bei der „Kick-off-Veranstaltung“ für die Kampagne, die Erster Beigeordneter Philipp Hahn am Montag im Ratsaal eröffnete, waren nicht nur die Kampagnenmacher mit dabei, sondern auch Landrat Günther-Martin Pauli, Vertreter der Energieagentur Zollernalb und die Sponsoren der Aktion aus der Hechinger Geschäftswelt samt Martin Keidel, dem Vorsitzenden des Stadtmarketingvereins. „Die ganze Energiefamilie der Stadt ist da“, freute sich Philipp Hahn. „Das zeigt die Geschlossenheit in der Stadt.“

Hahn erinnerte daran, dass Hechingen kürzlich zertifizierte Klimakommune geworden ist. Es gelte, diese Zertifizierung mit Leben zu füllen. Ein Baustein sei das Energiesammelkarten-Projekt. Und so professionell wie Almut Petersen und ihr Team die Sache angepackt hätten, sei er „guter Dinge, dass das Projekt ein Erfolg wird“.

Landrat Günther-Martin Pauli beglückwünschte die Stadt Hechingen zum European Energy Award und sprach mit Blick auf die Energiekarten von einer spannenden Aktion. „Ich komme aus einer verspielten Familie und habe den Ehrgeiz, die Sammlung zu vervollständigen“, kündigte er sein Mitmachen an, das er sofort in Form eines Großeinkaufs in die Tat umsetzte.

Tobias Scheible vom Regionalgenial-Team, der zusammen mit Markus Kohlhase den Internetauftritt www.energie-im-zak.de gestaltet hat, erläuterte die Funktionen der seit Montag freigeschalteten Homepage (siehe Kasten „So geht das Spiel…“), bevor Almut Petersen die überregionale Bedeutung des vom Stuttgarter Umweltministerium geförderten Projektes skizzierte. Die ganze Kampagne sei als „open source“ angelegt, was bedeutet: Sie kann, ja sie soll von anderen Kommunen kopiert werden. Das ist die Hoffnung, die alle im Ratssaal Versammelten gemeinsam hegen: dass bald nicht nur in Hechingen Energiekärtle gesammelt werden, sondern in vielen Städten im ganzen Land.