In den Kreisen Tübingen und Reutlingen kam es am Sonntag zu heftigen Hagelschauern. Welche Folgen kann das für Photovoltaikanlagen haben?

Während Hechingen beim Unwetter am vergangenen Sonntag glimpflich davon gekommen ist, zeigt ein Blick in die Landkreise Tübingen und Reutlingen, welche Schäden Hagel auf Photovoltaikanlagen anrichten kann. Aber woran erkennen Sie, ob Ihre Photovoltaikanlage noch funktioniert und welche Solarmodule eventuell beschädigt wurden?

So erkennen Sie, ob Ihre Photovoltaikanlage von Hagel beschädigt wurde:

  1. Inaugenscheinnahme: Werfen Sie einen Blick auf Ihre Solarmodule. Wenn Sie mit bloßem Auge Schäden auf der Glasoberfläche erkennen, sollten Sie sofort den Installateur der Anlage oder eine Fachfirma kontaktieren.
  2. Versteckte Schäden: Auch wenn mit bloßem Auge kein Schaden zu sehen ist, sind Sie noch nicht zu 100 Prozent auf der sicheren Seite. Schwere Hageleinschläge können zu Zellbrüchen, Zellrissen oder Unterbrechungen in den Kontakten führen, die für das menschliche Auge unsichtbar sind. Dennoch beeinträchtigen sie die Funktion der Anlage erheblich. Wird die Photovoltaikanlage mit einem Datenlogger überwacht, lassen sich solche Schäden relativ schnell anhand des Stromertrags erkennen. Das ist einer der Gründe, warum Techmaster 95 Prozent seiner Anlagen mit einem solchen Auswertungsgerät ausrüstet.
  3. Anlage prüfen lassen: Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, lassen Sie Ihre Anlage durchmessen und den PV-Generator mit einer Infrarotkamera untersuchen. Techmaster setzt zur Überprüfung eine Drohne ein, die mit einer fernsteuerbaren Wärmebildkamera ausgerüstet ist. Damit werden die Module im optimalen Winkel von 90 Grad überprüft.

Versicherung ersetzt nicht immer den Ertragsausfall

Wer eine Photovoltaikanlage auf dem Dach hat, hat im Regelfall auch eine entsprechende Versicherung. Diese ersetzt die beschädigten Solarmodule, aber nicht immer den Ausfall in der Stromerzeugung. Letzteres hängt vom gewählten Versicherungsprodukt ab. Wird der Ertragsausfall nicht ersetzt, sollten Sie die defekten Module schnell austauschen.

Dabei ist es wichtig, den Schaden zu dokumentieren, unter anderem durch aussagekräftige Fotos. Melden Sie den Schaden unverzüglich und leiten Sie Maßnahmen ein, um weitere Schäden zu vermeiden.

Und wenn es keinen Ersatz für ein Solarmodul gibt?

Bei Techmaster verbauen wir ausschließlich Solarmodule von namhaften Herstellern wie Panasonic und LG Electronics, die seit Jahrzehnten am Markt sind und für Qualität stehen. Gerade bei günstigen Modulen kann es nämlich schnell passieren, dass es keinen Ersatz für das jeweilige Modell gibt oder der Hersteller nicht mehr existiert.

In solchen Fällen können Sie ähnliche Module verwenden, die den mechanischen und elektrischen Eigenschaften der ursprünglichen Module nahe kommen. Dabei ist allerdings immer Vorsicht geboten: Es werden oft Module mit abweichenden elektrischen Daten eingesetzt, oder sie werden nicht ordnungsgemäß verschaltet. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, nach erfolgtem Tausch unbedingt ein Messprotokoll gemäß der Norm DIN EN 62446  / VDE 0126-23 erstellen zu lassen. Diese Werte sollten Sie genau mit denen aus dem Protokoll beim Neubau der Anlage vergleichen. Wenn Sie bei der Analyse des Messprotokolls unsicher ist, sollten Sie einen Experten zu Rate ziehen.