Um Photovoltaikanlagen ranken sich viele Mythen – unter anderem dass jeder Hagel die Solarmodule der Anlage beschädigt. Was ist dran an der Aussage?

Es ist der Albtraum vieler Anlagenbetreiber: Kurz nachdem man die neue Photovoltaikanlage in Betrieb genommen hat, fegt ein Gewitter mit Hagel über die Region hinweg und zerstört die wertvollen Solarmodule. Klingt erschreckend, kommt in der Praxis aber nur in absoluten Ausnahmefällen vor.

Grundsätzlich halten alle moderne Solarmodule normalen Hagelschauern stand. Premium-Module von Herstellern wir LG Solar, die bei den meisten TECHMASTER-Anlagen zum Einsatz kommen, weisen sogar eine mechanische Belastbarkeit von 6.000 Pascal (Pa) an der Vorder- und 5.400 Pa an der Rückseite auf. Das ist genug, um beispielsweise eine Schneelast mit einer Höhe von 1,8 Metern zu bewältigen. Auch Windgeschwindigkeiten von bis zu 93 Metern pro Sekunde sind für diese Module kein Problem. Zum Vergleich: Der Hurrikan Katrina, der New Orleans 2005 verwüstete, hatte eine Windgeschwindkeit von 75 Metern pro Sekunde.

Geprüft wird all das in strengen Tests, die deutlich weiter gehen, als die offiziellen Anforderungen der International Electrotechnical Commission (IEC) 61215-Norm: Diese fordert lediglich eine mechanische Belastbarkeit von 2400 Pa. Im Hageltest müssen die Module zudem Eiskugeln von 2,5 cm Durchmesser mit 23 m/s auf 11 Aufschlagsstellen gerichtet aushalten.

Solarmodule sind robuster als Dachziegel

Ein gewöhnliches Gewitter mit Hagel überstehen moderne Photovoltaikanlagen somit problemlos. Ausgenommen davon sind selbstverständlich Extremwetterereignisse wie jene des 28. Juli 2013. An diesem Tag schlugen in Südwestdeutschland Hagelkörner so groß wie Tennisbälle auf den Dächern ein. In wenigen Minuten kam es zu Schäden von weit über einer Milliarde Euro. An diesem Tag gingen auch einige Solaranlagen zu Bruch – allerdings vor allem solche, mit billigen und falsch montierten Modulen. Auf einigen Dächern dagegen verhinderten Solarmodule sogar Schlimmeres, da sie in der Regel robuster als Tonziegel sind.

Um dennoch auch bei Extremwetterereignissen auf der sicheren Seite zu sein, empfehlen wir jedem Kunden eine Versicherung für seine Photovoltaikanlage. Diese deckt Schäden durch Feuer, Sturm, Hagel, Überspannung und Schneedruck ab.

Was Sie im Falle der Fälle bei einem Hagelschaden beachten müssen, haben wir für Sie hier zusammengefasst.